KLINISCHE HYPNOSE
"Hypnotische Suggestion kann den Gebrauch von Fähigkeiten und Potentialen erleichtern, die in einem Menschen bereits existieren, aber aufgrund mangelnden Trainings oder Verständnisses ungenutzt oder unterentwickelt bleiben."
Milton H. Erickson/Ernest L. Rossi
Klinische Hypnose zählt zu den ältesten psychischen Heilmethoden und findet sich nach wie vor in vielen Kulturen. Dass hypnotische Verfahren andere Behandlungen unterstützt, Heilungsprozesse fördert und Symptome beseitigen kann, wussten bereits die alten Griechen und Ägypter.
Probleme entstehen auf der Basis einer Ambivalenz, die immer vorhanden ist. Zum Ausbruch kommt es, wenn sie als unerwünscht definiert und dagegen gearbeitet wird. Jeder Mensch hat grundsätzlich Ressourcen, die es ihm ermöglichen, das Leben nach seinen Bedürfnissen zu gestalten. Allerdings greifen viele in problematischen Situationen auf alte Verhaltensmuster zurück.
In der hypnotischen Trance ist der Klient wach. Er fühlt sich dabei entspannt und vielleicht etwas schläfrig, seine Aufmerksamkeit ist aktiv nach innen gerichtet und sie wird auf nicht bewusste Erfahrungen, Ressourcen und Verhaltensmöglichkeiten gelenkt. Die innere Vorstellungswelt ist erweitert, Probleme werden anders wahrgenommen, der Zustand der Trance ermöglicht eine Neuorientierung des Verhaltensrepertoirs mit mehr Wahlfreiheit, hypnotische Phänomene sind produzierbar (Altersregression, Lösen emotionaler Blockaden, Erinnern und Vergessen, Dialog mit dem Unbewussten, Dissoziation, Wahrnehmungsveränderungen, Levitation, Muskuläre Entspannung, Katalepsie, Blutungskontrolle, Ideomotorik, unbewusste Problemlösungsfähigkeiten u.v.m)
Klinische Hypnose ist ein nach innen gerichteter, aktiver Aufmerksamkeitsprozess, der in vielen Bereichen eingesetzt werden kann:
Angststörungen: Flugangst, Prüfungsangst, soziale Ängste, Klaustrophobie, Phobien, Panikattacken
Somatische Krankheiten: Migräne, Spannungskopfschmerzen, Asthma, Phantomschmerzen, spastische Schmerzen
Posttraumatische Belastungsstörungen / Notfallpsychologie
Essstörungen
Psychosomatische Störungen
Geburtsvorbereitungen, Vorbereitungen zu Operationen, Zahnarztbesuch, (Postoperative) Krankheitsbewältigung
Sexuelle Funktionsstörungen
Rauchen
Stress
Sport (mentales Training)
und vieles mehr
Ziele der Hypnose sind:
Physiologische Entspannung – positive Auswirkung auf das Hormon- und Immunsystem, reduzierte Ausschüttung von Stresshormonen
Erhöhung des Suggestibilität – kreative, dem bewussten Denken bislang nicht verfügbare Lösungspotentiale erhalten die Möglichkeit sich zu entfalten
Veränderung der Wahrnehmung
Imagination – Aktivierung von Bildern und Vorstellungen, die zu unerwarteten Lösungen führen können, bevor sie das bewusste Denken auch rationell versteht
Die Erschließung eigener Ressourcen zur Problemlösung und Symptomreduktion im Vertrauen auf die im Unbewussten verankerten positiven Kompensationsmöglichkeiten aus Lernerfahrung und Kreativität
Subjektiver Einfluss des Klienten auf sein körperliches und psychisches Wohlbefinden, seine Leistungsfähigkeit und den Umgang mit sich selbst
Viele Studien bestätigen die Wirksamkeit der Klinischen Hypnose bei psychischen Belastungen, in der Psychosomatik und bei medizinischen Problemen.